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Messergewalt -Der Terror Anschlag von Solingen schockt das ganze Deutschland

Aug 24, 2024 | Studien & Berichte | 0 comments

Das Europäische Zentrum für Terrorismusbekämpfung und Nachrichtdienst, Deutschland und Niederlande -ECCI

Neue Schock-Zahlen: So schlimm ist die Messergewalt in Deutschland

t online – Der Terror-Anschlag von Solingen schockt das ganze Land – in der Nacht zu Sonnabend stach ein bislang unbekannter Attentäter auf dem Stadtfest der Stadt in Nordrhein-Westfalen wahllos auf Menschen ein – gezielt in deren Hälse. Eine schreckliche Bluttat. Die Tatwaffe: Mutmaßlich ein Messer. Damit ist der Anschlag der bisherige traurige Höhepunkt in einer Zeit, in der Messer-Angriffe immer häufiger vorkommen. Neue Statistiken geben jetzt Aufschluss darüber, wie schlimm die Messer-Gewalt in Deutschland wirklich ist. Indes fordert Berlins Regierender Bürgermeister Kai Wegner (CDU) ein Messer-Verbot.

Bisher unveröffentlichte Zahlen des Traumaregisters der Deutschen Gesellschaft für Unfallchirurgie geben Auskunft darüber, wie schlimm die Gewalt mit Messern in Deutschland ist. Darüber berichten unter anderem die „Berliner Zeitung“ und die „Neue Züricher Zeitung“. Demnach wurden zwischen 2014 und 2023 in Deutschlands Kliniken 212.628 Schwerverletzte Patienten versorgt, 4917 davon hatten Verletzungen durch Messer erlitten. Das klingt wenig, zur Wahrheit gehört aber: Hier werden nur die wirklich dramatischen Fälle erfasst. Also Patienten, die etwa auf der Intensivstation behandelt werden mussten oder sogar im Krankenhaus starben.

Laut Deutscher Gesellschaft für Unfallchirurgie ist der Anteil der Messer-Verletzungen in den vergangenen zehn Jahren gestiegen – zu Beginn der Erfassung habe der Anteil noch bei unter zwei Prozent gelegen, zum Schluss bei knapp drei. Die Gesellschaft erklärt auch Details über die Betroffenen: Der Altersdurchschnitt der Messer-Verletzten liege bei 40 Jahren – und damit 13 Jahre unter dem Durchschnitt aller Schwerverletzten. Und: 84 Prozent der Verletzten, die in den Kliniken behandelt werden mussten, waren männlich.

Auch über die Art der Verletzungen gibt es Details: Die meisten Stichwunden betrafen laut der Zahlen des Traumaregisters den Brustkorb (52 Prozent), den Bauch (39 Prozent) und den Hals (14 Prozent). Sieben Prozent der Stiche oder Schnitte wurden an Kopf oder Beinen festgestellt. Einzig positiv dabei: Die Verletzungen können offenbar häufig gut behandelt werden, denn die Sterblichkeit liegt bei Messer-Verletzungen niedriger als bei den anderen Patienten. Laut der Statistik sterben 8,5 Prozent der Messer-Verletzten, bei anderen Schwerverletzten sind es 11,8 Prozent.

Auch andere Stellen schlugen in den vergangenen Wochen Alarm. Etwa die Berliner Polizei: In  2023 wurden laut offizieller Zahlen insgesamt 3482 Angriffe mit einem Messer als Tatmittel – das waren 165 mehr als im Vorjahr. Auch aus der Charité gab es bereits einen Hilferuf. Im ersten Halbjahr 2024 registrierte die Klinik so viele Stichverletzungen wie sonst im Zeitraum des ganzen Jahres! In diesem Jahr seien bereits zwischen 50 und 55 Messer-Verletzte registriert worden, sagte Ulrich Stöckle, Direktor des Centrums für Muskuloskeletale Chirurgie.

Berlins Regierender Bürgermeister Kai Wegner (CDU) forderte derweil ein Messer-Verbot für Berlin. „Ich wäre sehr stark für ein generelles Verbot zum Mitführen von Messern“, sagte er in einem Interview mit der „Rheinischen Post“, das allerdings noch vor der tödlichen Attacke in Solingen erschien. „Das Problem ist aber, dass man dieses auch berlinweit durchsetzen müsste, sonst wäre der Rechtsstaat unglaubwürdig. Das wird in einer Millionenmetropole wie Berlin sehr schwierig.“ Die Vorschläge von Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) hält er für nicht ausreichend. „Ich finde, wir brauchen keine Diskussionen über Größen und Längen von Messern. Wir müssen über die Ursachen sprechen, wir müssen über Täterkreise sprechen, und wir müssen durchsetzen, dass Messer gar nicht erst mitgeführt werden“, sagte Wegner.

Erst in der Nacht zu Sonnabend hatte ein Attentäter auf dem 650-Jahre-Stadtfest in Solingen plötzlich wahllos Passanten angegriffen. Er stach mit einem Messer offenbar gezielt auf die Hälse der Opfer ein, weshalb die Polizei die anfängliche Amok-Lage im Verlauf der Nacht als Terror-Anschlag beurteilte. Vier Menschen kamen nach aktuellem Stand ums Leben, mehrere wurden verletzt. Der Täter ist noch immer auf der Flucht. Weil es bisher keine Personenbeschreibungen gibt, tappen die Ermittler bezüglich Motiv und Identität des Angreifers noch vollkommen im Dunkeln. Das Stadtfest, bei dem am gesamten Wochenende rund 80.000 Gäste begrüßt werden sollte, wurde nach der tödlichen Attacke komplett abgesagt.

Das Europäische Zentrum für Terrorismusbekämpfung und Nachrichtdienst, Deutschland und Niederlande -ECCI

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