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Nahost-Eskalation: Iran und Israel fordern internationale Reaktion

Aug 1, 2024 | Studien & Berichte | 0 comments

Das Europäische Zentrum für Terrorismusbekämpfung und Nachrichtdienst, Deutschland und Niederlande -ECCI

Israel meldet Tod von Hamas-Militärchef

Von S. Cleven, J. Fischer, M. Kloft, D. Schafbuch, C. Kohrs

t online – Bei einem Angriff in Teheran wurde der Hamas-Politikchef Ismail Hanija getötet. Ein Experte spricht von einer „Demütigung Irans“. Alle Entwicklungen im Newsblog.

Israel meldet Tod von Hamas-Militärchef Deif

Die israelische Armee hat den Tod des Militärchefs der Hamas, Mohammed Deif vermeldet. Deif gilt als einer der Drahtzieher des Anschlags der Terrororganisation auf Israel am 7. Oktober 2023. Die Armee hatte Mohammed Deif Mitte Juli bei Chan Junis im Süden Gazas angegriffen. Dutzende Menschen kamen dabei ums Leben. Ob auch Deif getötet oder verletzt wurde, war zunächst unklar.

Medien: Israel nach Drohungen in erhöhter Alarmbereitschaft

In Erwartung möglicher Vergeltungsschläge nach den Attentaten in Beirut und Teheran ist die israelische Armee nach Medienberichten in höchste Alarmbereitschaft versetzt worden. Der israelische Rundfunk meldete, die Luftabwehr des Landes sei in maximaler Bereitschaft. Israelische Kampfjets patrouillierten demnach im Luftraum des Landes und Bodentruppen an den Grenzen erhöhten ihre Einsatzbereitschaft.

Nahost-Eskalation: Iran und Israel fordern internationale Reaktion

 Der Iran ruft die internationale Gemeinschaft nach der gezielten Tötung eines hohen Hamas-Kommandeurs in Teheran zum Vorgehen gehen Israel auf. Die mutmaßlich von Israel ausgeführte Tat verstoße gegen internationales Recht und „deutet auf eine Absicht hin, den Konflikt zu eskalieren und den Krieg auf die gesamte Region auszudehnen“, sagte der iranische UN-Botschafter Amir Saeid Iravani vor dem Weltsicherheitsrat in New York. „Insbesondere der Sicherheitsrat der Vereinten Nationen kann solchen abscheulichen Verbrechen gegenüber nicht gleichgültig bleiben und muss entschlossen gegen diese Verstöße vorgehen“, forderte Iravani weiter.

Der stellvertretende israelische Botschafter Jonathan Miller beschrieb eine Scheinheiligkeit einiger Länder gegenüber dem Iran. Diese täuschten Besorgnis über eine regionale Eskalation vor, ohne die Wurzel der Eskalation – den Iran selbst – anzugehen. Teheran destabilisiere den gesamten Nahen Osten, indem es Stellvertreter-Gruppen finanziere. „Wir fordern daher, dass dieser Rat den Iran für seine anhaltende Unterstützung des regionalen Terrorismus verurteilt und die Sanktionen gegen Teheran verschärft.“

Netanjahu: Israel stehen „herausfordernde Tage“ bevor

 Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hat sein Volk nach Drohungen des Irans und seiner Verbündeten auf „herausfordernde Tage“ eingeschworen. „Wir sind auf jedes Szenario vorbereitet und werden uns vereint allen Bedrohungen stellen“, sagte Netanjahu nach einer Beratung des israelischen Sicherheitskabinetts im Militärhauptquartier in Tel Aviv.

„Israel wird für jede Aggression gegen uns einen hohen Preis fordern, von jeglicher Front.“ Der Krieg werde noch andauern und verlange Stehvermögen von den israelischen Bürgern, erklärte der Regierungschef.

Iran soll direkten Angriff auf Israel planen

 Der oberste iranische Führer, Ajatollah Ali Chamenei, soll den Befehlt erteilt haben, Israel direkt anzugreifen. Das berichtet die „New York Times“ unter Berufung auf drei nicht namentlich genannte Beamte. Der Befehl sei in einer Dringlichkeitssitzung des obersten nationalen Sicherheitsrates des Irans erteilt worden.

Chamenei soll dabei das Militär angewiesen haben, sowohl Pläne für einen Angriff als auch zur Verteidigung aufzustellen, falls etwa Israel das Land gemeinsam mit den USA attackieren sollten.

USA: Keine Anzeichen für unmittelbare Eskalation

 Die US-Regierung hält nach den Israel zugeschriebenen Angriffen im Libanon und im Iran an ihrer beschwichtigenden Linie fest. „Wir glauben nicht, dass eine Eskalation unvermeidlich ist, und es gibt keine Anzeichen dafür, dass eine Eskalation unmittelbar bevorsteht“, wiederholt der Kommunikationsdirektor des Nationalen Sicherheitsrates, John Kirby, seine Worte der vergangenen Tage.

Er betont gleichzeitig, die aktuellen Bedenken nicht einfach abtun zu wollen. Man beobachte die Situation in der Region „sehr, sehr genau“. Auf die Frage, welche Auswirkungen die Ereignisse in Beirut und Teheran auf die Verhandlungen um eine Waffenruhe im Gaza-Krieg haben könnten, antwortet Kirby, es sei noch zu früh für eine Beurteilung. „Es bleibt kompliziert, und die Berichte aus der Region, die wir in den letzten 24 bis 48 Stunden gesehen haben, machen es nicht weniger kompliziert.“

Er wolle nicht zu optimistisch klingen, betont Kirby. „Aber wir sind immer noch der Meinung, dass es sich lohnt, das vorliegende Abkommen weiterzuverfolgen.“ Nach US-Auffassung gebe es weiterhin „einen gangbaren Prozess“ und „interessierte Gesprächspartner“.

Hisbollah bestätigt Tod von Kommandeur Schukr

Nach dem israelischen Angriff auf einen Vorort der libanesischen Hauptstadt Beirut hat die Hisbollah im Libanon den Tod ihres Militärkommandeurs Fuad Schukr bestätigt. Die proiranische Schiitenmiliz bezeichnet den israelischen Angriff auf Schukr als „sündigen Angriff und schweres Verbrechen“.

Hisbollah-Generalsekretär Hassan Nasrallah werde sich dazu bei der Beerdigung des Kommandeurs äußern, heißt es. Diese werde am Donnerstag stattfinden. Bisher hatte sich die Hisbollah mit Reaktionen auf den Angriff vom Dienstagabend weitestgehend bedeckt gehalten.

Netanjahu warnt vor Vergeltungssschlägen

sraels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu droht mit neuen Militärschlägen, sollte das Land nach den tödlichen Angriffen auf Hamas-Chef Ismail Hanija und den Hisbollah-Kommandeur Fuad Schukr Ziel von Vergeltungs-Maßnahmen werden. Egal woher Angriffe kämen, dafür werde ein hoher Preis gezahlt werden, kündigt er in einer TV-Ansprache an. Israel sei auf alle Eventualitäten eingestellt. Er erklärt, den Stellvertretern des Iran seien vernichtende Schläge versetzt worden und sagt, sein Land durchlebe herausfordernde Zeiten.

Weltsicherheitsrat trifft sich noch heute zu Nahost

Angesichts einer möglichen Ausweitung des Krieges in Nahost soll der Weltsicherheitsrat in New York zu einer Dringlichkeitssitzung zusammenkommen. Mehrere Diplomaten berichteten der Deutschen Presse-Agentur, dass ein vom Iran beantragtes und von ChinaRussland und Algerien unterstütztes Treffen noch heute um 22 Uhr MESZ stattfinden wird.

 

Das Europäische Zentrum für Terrorismusbekämpfung und Nachrichtdienst, Deutschland und Niederlande -ECCI

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