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Israel soll seit mehr als einem Jahr von detaillierten Angriffsplänen der Hamas gewusst haben

Dez 1, 2023 | Studien & Berichte | 0 comments

Das Europäische Zentrum für Terrorismusbekämpfung und Nachrichtdienst, Deutschland und Niederlande 

Israel soll seit mehr als einem Jahr von detaillierten Angriffsplänen der Hamas gewusst haben
In israelischen Sicherheitskreisen zirkulierten offenbar schon Monate vor dem Hamas-Massaker Blaupausen zu einer solchen Attacke. Laut einem Medienbericht wurden die Pläne jedoch als zu ambitioniert eingeschätzt.

Führende Personen in Israels Armee und Geheimdiensten sollen bereits über ein Jahr vor dem verheerenden Terrorangriff der Hamas gegen Israel über entsprechende Angriffspläne der Terrororganisation informiert gewesen sein. Das berichtet die »New York Times « unter Berufung auf ein 40-seitiges Dokument, in dem eine Invasion auf israelisches Gebiet sehr genau beschrieben wird.

Das Dokument trägt demnach den Codenamen »Jericho-Mauer« und soll bis ins Detail dem Angriff geähnelt haben, den Hamas-Terroristen am 7. Oktober aus dem Gazastreifen heraus ausführten. Das Szenario sei von israelischen Militär- und Geheimdienstmitarbeitern als zu anspruchsvoll und schwierig in der Ausführung abgetan worden. Zuletzt hatte bereits die »Financial Times« über frühere Warnungen innerhalb israelischer Sicherheitskreise berichtet, die jedoch von einem hochrangigen Offizier des israelischen Militärgeheimdienstes als »imaginäres Szenario« zurückgewiesen worden sein sollen.

Dass dies offenbar eine massive Fehleinschätzung war, zeigte das Massaker in den israelischen Orten rund um den Gazastreifen. Bei den Attacken wurden rund 1200 Menschen getötet, und mehr als 200 als Geiseln in den Gazastreifen verschleppt. Einige werden dort noch immer festgehalten.

Die Terrororganisation sei der Blaupause teils mit »schockierender Präzision« gefolgt, heißt es nun in dem Bericht der »New York Times«. So sei etwa zunächst ein massiver Raketenangriff aus Gaza gestartet worden, anschließend wurden Drohnen benutzt, um die Sicherheitskameras und automatischen Schussanlagen an den Grenzen des Gazastreifens auszuschalten. Auch, dass bewaffnete Hamas-Kämpfer mit Gleitschirmen und auf Motorrädern in israelisches Gebiet eindringen, sei Teil des vorab bekannten Gefechtsszenarios gewesen.

Hamas führte offenbar Monate vor Angriff umfassende Übung durch
Im Juli, rund drei Monate vor den tatsächlich erfolgten Angriffen, habe es dann eine umfassende, tagelange Übung der Hamas gegeben, die dem in der Blaupause skizzierten Vorgehen geähnelt haben soll. Von der Zeitung ausgewertete Mailwechsel zwischen den israelischen Sicherheitsbehörden belegen demnach, dass eine Spezialeinheit des israelischen Geheimdienstes über das Training informiert war. Das Militär soll die Warnungen allerdings beiseitegewischt haben. Zudem sei ein genaues Datum für eine Umsetzung der Pläne nicht bekannt gewesen.

Laut der »New York Times« finden sich in dem Dokument auch viele sensible Informationen über Positionierung und Stärke der israelischen Armee. Dies werfe Fragen darüber auf, wie die Hamas an ihre Informationen gelange und ob es innerhalb der israelischen Sicherheitsbehörden ein Informationsleck gebe. Ob auch Premierminister Benjamin Netanyahu und weiteres politische Führungspersonal über die Pläne informiert war, ist laut der Zeitung nicht bekannt.

Die Enthüllungen dürften eine neue Debatte über die Verantwortlichkeit für den tödlichsten Angriff in der israelischen Geschichte entfachen. Dabei geht es insbesondere darum, wie die Sicherheitsbehörden die Fähigkeiten der Hamas derartig unterschätzen konnten.

Das Europäische Zentrum für Terrorismusbekämpfung und Nachrichtdienst, Deutschland und Niederlande 

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