Das Europäische Zentrum für Terrorismusbekämpfung und Nachrichtdienst, Deutschland und Niederlande -ECCI
Diese Flugzeuge könnten der Nato helfen
TONLINE – Das Verhältnis der USA zu Europa hat sich zuletzt deutlich verschlechtert. Das könnte auch Auswirkungen auf die Funktionsfähigkeit der F-35-Jets haben. Welche Alternativen gibt es?
Aufgrund der zunehmend komplizierten Beziehungen zu den USA wächst in Europa auch die Sorge wegen der teils großen Abhängigkeit von US-amerikanischen Rüstungsgütern. Ein besonders großes Problem ergibt sich offenbar beim F-35-Jet, den zahlreiche europäische Länder bereits nutzen oder bestellt haben. Auch Deutschland hatte jüngst 35 der Kampfflugzeuge bestellt.
Allerdings besitzen die USA offenbar eine sogenannte „Kill Switch“-Option für die Jets, sich können diese aus der Ferne also quasi einsatzuntauglich machen. Davor hatte zunächst der ehemalige Leiter des französischen Militärgeheimdienstes, Christophe Gomart, in einem Interview mit der Zeitung „Le Point“ gewarnt.
Nun warnte Joachim Schranzhofer, Kommunikationschef beim Rüstungskonzern Hensoldt in der „Bild“: „Der ‚Kill Switch‘ in der F-35 ist mehr als nur ein Gerücht. Viel einfacher geht’s aber über das Missionsplanungssystem, dann bleibt der Flieger gleich am Boden.“ Demnach ist es zwar unwahrscheinlich, dass die USA den Jet mit einem Knopfdruck lahmlegen können. Durch die fehlende Möglichkeit, Missionsplanungen zu erstellen, könnte die Funktionsfähigkeit der Jets allerdings schnell eingeschränkt werden.
Der F-35 könnte also unter Umständen kampfunfähig werden. Doch welche Alternativen gibt es zu dem US-Jet? t-online stellt drei Modelle vor.
Dassault Rafale
Die Rafale wurde in Frankreich entwickelt und ist als schwerer Mehrzweckkämpfer mit zwei Triebwerken auf hohe Reichweite, Nutzlast und Flexibilität ausgelegt. Im Vergleich zur Gripen und dem KF-21 kann sie größere Waffenmengen tragen, darunter auch Nuklearwaffen, was sie besonders für strategische Einsätze Frankreichs relevant macht. Außerdem ist sie die einzige der drei Maschinen, die für den Einsatz auf Flugzeugträgern angepasst ist. Das macht sie insbesondere für Marinemissionen besonders wertvoll. Ihre hohe Manövrierfähigkeit, kombiniert mit einem leistungsstarken Radar, macht sie in Luftkämpfen sehr stark.
Saab JAS 39 Gripen
Die schwedische Gripen ist ein leichteres, kosteneffizientes Kampfflugzeug mit nur einem Triebwerk. Während die Rafale und der KF-21 auf größere Reichweiten und höhere Zuladung setzen, wurde die Gripen so konstruiert, dass sie von kurzen oder sogar improvisierten Landebahnen operieren kann – im Gegensatz zur Rafale oder dem KF-21, die längere Startstrecken benötigen. Dies macht sie für kleinere Länder mit begrenzter Infrastruktur besonders attraktiv. Zudem ist sie günstiger im Betrieb als die beiden anderen Jets, hat aber im Vergleich eine geringere maximale Waffenlast und Reichweite.
KAI KF-21 Boramae
Der südkoreanische KF-21 positioniert sich zwischen diesen Flugzeugen. Er hat wie die F-35 moderne Sensoren und Tarnkappeneigenschaften, allerdings in geringerem Umfang. Im Gegensatz zur einstrahligen F-35 hat der KF-21 zwei Triebwerke. Er ist aber einfacher zu warten und verursacht geringere Anschaffungs- und Unterhaltskosten.
Somit ist die Rafale das vielseitigste und kampfstärkste der drei Flugzeuge, die Gripen das flexibelste und kosteneffizienteste, während der KF-21 sich als modernes zweistrahliges Kampfflugzeug zwischen beiden positioniert und zukünftige Weiterentwicklungsmöglichkeiten offenhält.
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