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Deutschland ـ Verteidigungsministerium meldet „Trendumkehr“

Feb. 2, 2025 | Studien & Berichte | 0 Kommentare

Das Europäische Zentrum für Terrorismusbekämpfung und Nachrichtdienst, Deutschland und Niederlande -ECCI

Bundeswehr hat erneut weniger Soldaten

TONLINE – Gelingt ein Aufwuchs der Bundeswehr? Das Verteidigungsministerium meldet ein Plus bei Einstellungen. Unter dem Strich sieht es im Jahresvergleich aber bestenfalls nach Stagnation aus.

In der Bundeswehr ist die Zahl der Soldaten im vergangenen Jahr trotz mehr Einstellungen erneut leicht gesunken. Zum Jahresende habe es rund 181.150 Soldatinnen und Soldaten gegeben, sagte eine Sprecherin des Verteidigungsministeriums der Deutschen Presse-Agentur in Berlin. Ein Jahr zuvor, am Stichtag 31. Dezember 2023, waren es noch rund 181.500 Männer und Frauen in Uniform gewesen.

Einen Rückgang gab es den Zahlen zufolge vor allem bei den Zeitsoldaten, während bei Berufssoldaten und Wehrdienstleistenden ein leichtes Plus verzeichnet wird.

Ende 2022 hatte die Bundeswehr noch 183.050 Soldaten. Auch dies war deutlich weniger als die Zielgröße von 203.000 Männern und Frauen in den Streitkräften. Diese gilt allerdings seit der militärischen Zeitenwende und dem Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine als überholt, weil für die Landes- und Bündnisverteidigung mehr Soldaten benötigt werden.

Verteidigungsministerium meldet „Trendumkehr“

Mit Hinweis auf mehr Bewerbungen und Einstellungen spricht das Verteidigungsministerium davon, eine „Trendumkehr“ erreicht zu haben. Es habe rund 20.300 Einstellungen gegeben, rund 8 Prozent mehr als im Jahr 2023. Dies sei ein Einstellungszuwachs von rund 1.500 Soldatinnen und Soldaten. „Das Jahr 2024 war das einstellungsstärkste Personalgewinnungsjahr der vergangenen fünf Jahre“, sagte die Sprecherin.

Nach diesen Angaben gab es rund 81.600 Zivilbeschäftigte, etwa 100 mehr als zum Jahreswechsel 2023/2024. Insgesamt leisteten im vergangenen Jahr rund 20.100 Männer und Frauen Reservistendienst, davon etwa 1.700 Frauen. Im Vorjahreszeitraum waren es weniger: 2023 leisteten 19.100 Reservistendienst, darunter 1.400 Frauen.

Pistorius zeigt Trump die kalte Schulter

Donald Trump fordert von den Nato-Ländern mehr finanzielle Beteiligung. Verteidigungsminister Boris Pistorius lehnt den US-Vorschlag ab.

Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) hat eine Forderung von US-Präsident Donald Trump zurückgewiesen, wonach die Nato-Staaten fünf Prozent ihrer Wirtschaftskraft in Verteidigung investieren sollen. „Fünf Prozent unserer Wirtschaftskraft entsprächen 42 Prozent des Bundeshaushalts – das wäre also fast jeder zweite Euro, den der Bund ausgibt, 230 Milliarden Euro. Das könnten wir weder stemmen noch ausgeben“, sagte Pistorius dem „Tagesspiegel“ (Samstag-Ausgabe). Die Nato-Staaten können die von Trump genannte Zahl „nicht ohne Debatte eins zu eins übernehmen“. Dennoch zeigte sich Pistorius offen gegenüber der Notwendigkeit, mehr zu investieren. „Ich habe sie in den vergangenen zwei Jahren immer wieder offensiv vertreten“, sagte Pistorius.

Pistorius geht es aber nicht nur um die Höhe der Verteidigungsausgaben. Entscheidend sei, den Bürgerinnen und Bürgern die Bedrohungslage zu erklären und einen Weg aufzuzeigen, „wie wir uns bestmöglich schützen“. Dazu zähle, sagte der SPD-Politiker, „dass wir Fähigkeitslücken schließen und Nato-Anforderungen erfüllen“.

Pistorius: Deutschland wird mehr ausgeben müssen

Entscheidender als eine Prozent-Zahl sei, „dass wir die Nato-Fähigkeitsziele im vereinbarten Zeitrahmen erfüllen“, sagte Pistorius: „Diese werden im Laufe des Jahres von den Nato-Partnern beschlossen und dann im Sommer zugewiesen werden.“ Dabei sei klar: „Deutschland wird künftig mehr für seine Verteidigung ausgeben müssen, auch mehr als die jetzt von dieser Regierung erreichten zwei Prozent seiner Wirtschaftskraft.“

Mit Blick auf eine mögliche Position für ein neues Prozent-Ziel, das beim Nato-Gipfel im Juni in Den Haag debattiert werden dürfte, sagte Pistorius: „Die Bundesregierung, die nach Den Haag fahren wird, ist noch nicht gebildet.“

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