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Ukraine aktuell: USA schnüren Riesen-Militärpaket für Kiew
DW – (haz/mak (dpa, rtr, afp, ap) Die US-Regierung gewährt der Ukraine zur Abwehr des russischen Angriffskriegs weitere milliardenschwere Militärhilfen. Präsident Selenskyj dankt dafür nochmals den USA und auch Deutschland. Ein Überblick.
Das Wichtigste in Kürze:
- USA sagen Ukraine weitere Militärhilfe in Milliardenumfang zu
- Selenskyj dankt nochmals den westlichen Verbündeten
- Neue Kämpfe trotz Waffenruhe
Die USA haben erneut umfangreiche Militärhilfen für die Ukraine beschlossen. Vom US-Verteidigungsministerium hieß es, das Paket habe einen Umfang von mehr als drei Milliarden US-Dollar (2,8 Milliarden Euro). Davon kämen Waffen im Wert von 2,85 Milliarden Dollar aus den Beständen der US-Streitkräfte. Es sei das bislang größte Einzelpaket dieser Art.
Panzer, Transporter, Geländewagen
Geliefert werden nach den Angaben aus Washington etwa 50 Schützenpanzer vom Typ Bradley, die unter anderem mit Anti-Panzer-Raketen bestückt sind. Das Paket enthält darüber hinaus auch 100 gepanzerte Truppentransportfahrzeuge und minenresistente Fahrzeuge sowie 138 Geländewagen, die unter dem Namen „Humvee“ bekannt sind.
Die USA gelten als wichtigster Verbündeter der Ukraine im Abwehrkampf gegen die russische Invasion. Mit dem neuen Paket haben die USA der Ukraine nach Angaben des US-Verteidigungsministeriums seit Beginn der Amtszeit von Präsident Joe Biden militärische Hilfe im Umfang von mehr als 24,9 Milliarden US-Dollar bereitgestellt oder zugesagt, mehr als 24,2 Milliarden US-Dollar davon seit Beginn des russischen Angriffskrieges Ende Februar.
Marder-Panzer aus Deutschland
Die US-Regierung hatte die Lieferung der Schützenpanzer bereits am Donnerstag angekündigt, nach einem Telefonat von US-Präsident Joe Biden mit Bundeskanzler Olaf Scholz. Die Bundesregierung hatte bestätigt, Marder-Schützenpanzer und ein Patriot-Flugabwehrsystem an Kiew liefern zu wollen. Der deutsche Regierungssprecher Steffen Hebestreit erklärte, Deutschland werde Kiew noch im ersten Quartal des Jahres etwa 40 Marder-Schützenpanzer bereitstellen. Frankreich hatte ebenfalls angekündigt, Spähpanzer in die Ukraine zu schicken.
Die Ukraine drängt seit längerer Zeit auf die Lieferung schwererer Waffen inklusive Kampfpanzern, um gegen Russland in die Offensive zu gehen. Bei Bradley und Marder handelt es sich zwar nicht um Kampfpanzer – sie gelten aber als schlagkräftig genug, um es mit russischen Panzern aufzunehmen.
Die neue Lieferung weitet das Spektrum der Waffensysteme weiter aus, mit dem NATO-Länder die Ukraine unterstützen. Die USA haben Kiew bereits verschiedene schwere Waffensysteme zur Verfügung gestellt, darunter die Mehrfachraketenwerfer vom Typ Himars, die den russischen Streitkräften mitunter schwere Verluste zufügen.
Dankbar für die Hilfe des Westens
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj bekräftigte seine Dankbarkeit für die angekündigten Schützenpanzer-Lieferungen aus Deutschland und den USA. „Es ist uns gelungen, die Stärke der Ukraine und die Zusammenarbeit bei der Verteidigung mit den Partnern auf ein neues Level zu bringen“, sagte Selenskyj in seiner Videoansprache am Freitagabend.
Von nun an habe die Ukraine mehr Flugabwehr, mehr gepanzerte Fahrzeuge, erstmals westliche Panzer, mehr Geschütze und Geschosse.“ Der ukrainische Präsident, der Ende der Woche auch mit Bundeskanzler Olaf Scholz telefoniert hatte, fügte hinzu: „Deutschland hat einen bedeutenden Schritt nach vorne gemacht bei der Stärkung der Sicherheit nicht nur der Ukraine, sondern ganz Europas“.
Neue Kämpfe trotz Waffenruhe
Unterdessen ist es in der Ukraine trotz der von Kremlchef Wladimir Putin einseitig verkündeten anderthalb Tage langen Waffenruhe zu erneuten Kämpfen gekommen. Die Ukraine, die die Feuerpause anlässlich des orthodoxen Weihnachtsfests als heuchlerisches Ablenkungsmanöver der russischen Angreifer ablehnt, erklärte, ihre Soldaten hätten vor allem im östlichen Donezker Gebiet wieder angegriffen.
„Auf diese Weise gratulieren sie den Besatzern zum bevorstehenden (orthodoxen) Weihnachten!“, teilte das Verteidigungsministerium in Kiew mit. In der Kleinstadt Bachmut seien Stellungen der Russen mit 120-Millimeter-Mörsergranaten beschossen worden.
Für die gesamte Ukraine galt am Freitag für zwei Stunden Luftalarm. Der Auslöser dafür sollen Medienberichten zufolge mehrere über dem benachbarten Belarus aufgestiegene russische Flugzeuge gewesen sein, die Angst vor neuen Angriffen schürten.
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