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Der IS ist wieder in Syrien aktiv

Dez 29, 2022 | Studien & Berichte | 0 comments

Mehrere Tote bei IS-Angriff in Syrien

Das europöische Zentrum für Terrorismusbekämpfung und Nachrichtdienst,Deutschland und Niedrelande 

DW – Die Terrororganisation „Islamischer Staat“, die einst große Gebiete in Syrien kontrollierte, ist dort weiter aktiv. Jetzt wurden kurdische Kämpfer attackiert.

In der syrischen Stadt Rakka hat die Terrororganisation „Islamischer Staat“ (IS) Wachleute eines Gefängnisses angegriffen. Nach Angaben der Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte wurden mindestens sechs Sicherheitskräfte und einer der Angreifer bei der Attacke getötet. Der Betreiber der Beobachtungsstelle, Rami Abdel Rahman, lebt in Großbritannien und stützt sich auf Informanten. Er teilte mit, in der Haftanstalt würden rund 900 Dschihadisten, darunter 200 hochrangige Kämpfer, festgehalten.

Ein Sprecher des kurdisch geführten Militärbündnisses SDF bestätigte die Zahl der Opfer. Eigene Kräfte hätten zwei Dschihadisten gefangen genommen, die an dem Angriff beteiligt gewesen seien, sagte er der Nachrichtenagentur AFP. Der IS reklamierte den Anschlag im Online-Dienst Telegram für sich. Ziel sei es gewesen, „muslimische Gefangene zu rächen“.

Ausnahmezustand in Rakka

Die kurdisch kontrollierten Behörden verhängten nach der Attacke den Ausnahmezustand über Rakka, riegelten die Stadt ab und suchten nach Mittätern. Rakka liegt im Norden Syriens und ist die frühere De-facto-Hauptstadt des seinerzeit vom IS kontrollierten Gebiets in dem vom Bürgerkrieg erschütterten Land. Die sunnitischen Terroristen hatten 2014 weite Teile des Iraks und Syriens erobert, diese Regionen jedoch nach und nach wieder verloren. Mutmaßlich mehrere Tausend IS-Angehörige sind allerdings weiter aktiv.

Der jüngste Terrorakt ist die schwerwiegendste dschihadistische Gewalttat gegen ein syrisches Gefängnis seit Anfang des Jahres. Im Januar hatten Kämpfer des „Islamischen Staats“ eine Haftanstalt in der kurdisch kontrollierten Stadt Hasaka angegriffen. Bei der Attacke, die eine Woche dauerte, verloren Hunderte Menschen ihr Leben.

Gefechte zwischen sunnitischen Kämpfern und der Armee

Im Nordwesten Syriens wurden jetzt acht Kämpfer der protürkischen Fajlak al-Scham bei heftigen Gefechten mit der syrischen Regierung getötet. Dies meldeten übereinstimmend die protürkische Allianz und die Syrische Beobachtungsstelle. Wie die Nachrichtenagentur AFP meldet, dauerten die Kämpfe mehrere Stunden an.

Mit der Regierung in Ankara verbündete Rebellen kontrollieren einen Teil des syrischen Grenzgebiets zur Türkei. Fajlak al-Scham, ein Bündnis, das der sunnitischen Muslimbruderschaft nahesteht, war seit 2016 an mehreren Vorstößen der türkischen Armee in Nordsyrien beteiligt. Die Türkei hatte wiederholt damit gedroht, eine Bodenoffensive in Nordsyrien zu starten.

IS-Milizien verkünden den Tod ihres Anführers

DW – Den Chefs der Terror-Miliz ist kein langes Leben beschieden. In diesem Jahr muss der sogenannte „Islamische Staat“ bereits den zweiten neuen „Kalifen“ bekannt geben.

Die Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) hat den Tod ihres Anführers verkündet und dessen Nachfolger ernannt. Der Iraker Abu al-Hassan al-Haschimi sei „im Kampf gegen die Feinde Gottes“ getötet worden, heißt es. Zum neuen „Kalifen der Muslime“ sei Abu al-Husain al-Husaini al-Kuraischi ernannt worden.

Wann und wo der bisherige Anführer zu Tode kam, erklärte die Terrormiliz nicht. Ihre Angaben sind zudem mit Vorsicht zu genießen: Die Dschihadisten sollen den Tod ihrer Anführer und Kommandeure schon häufig vorgetäuscht haben, um den Druck durch Geheimdienste und Sicherheitskräfte zu verringern.

Undurchsichtige Personalien

Wer hinter dem Kampfnamen des nun getöteten Abu al-Hassan al-Haschimi steckte, wurde bisher nicht bekannt. Er war im März 2022 nach dem Tod seines Vorgängers Abu Ibrahim al-Haschimi al-Kuraschi angetreten. Dieser hatte sich nach US-Angaben während eines Angriffs von Spezialeinheiten im Februar selbst in die Luft gesprengt. Der gebürtige Iraker führte den IS seit 2019 an. Er war der Nachfolger – und nach Angaben aus irakischen und westlichen Sicherheitskreisen auch der Bruder – des selbsternannten Kalifen Abu Bakr al-Baghdadi. Dieser war im selben Jahr ebenfalls bei einem US-Einsatz ums Leben gekommen.

Der IS hatte 2014 weite Teile des Iraks und Syriens unter seine Kontrolle gebracht. Über die Staatsgrenzen hinweg rief Al-Bagdadi ein Kalifat aus – mit sich selbst an der Spitze. Irakische und internationale Streitkräfte beendeten 2017 die international als brutal verurteilte Herrschaft der Islamisten im Irak. In Syrien wurde der IS im März 2019 besiegt. Seitdem wird die Miliz für Anschläge verantwortlich gemacht, etwa in Afghanistan, wo sie zu den Feinden der seit 2021 herrschenden radikal-islamischen Taliban gezählt werden.

 

Das europöische Zentrum für Terrorismusbekämpfung und Nachrichtdienst,Deutschland und Niedrelande 

 

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